Die erste Fernsehdebatte der beiden Präsidentschaftskandidaten ist vorbei. Einen klaren Sieger gibt es nicht. Oder vielleicht doch?
Die amerikanische Gesellschaft darf sich als Gewinnerin fühlen. Fast auf den Tag genau vor 46 Jahren stand nämlich der Ort der Debatte - die University of Mississippi in Oxford - schon einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der 1.Oktober 1962 war der erste Studientag von James Meredith. 30'000 Bundessoldaten mussten den jungen Mann schützen, denn James Meredith war halb Choctaw-Indianer, halb Afro-Amerikaner, der erste farbige Student an der "Ole Miss".
Die weissen Rassisten schäumten, auch der damalige Gouverneur von Mississippi. Bei den anschliessenden Rassenkrawallen starben zwei Menschen, Hunderte wurden verletzt; Oxford wurde zum Symbol des offenen Rassismus.
Heute sind die Südstaaten-Flaggen auf dem Universitäts-Campus verschwunden, jeder und jede 5. Studierende gehört einer Minderheit an und in der Aula debattiert Barack Obama. Ein farbiger Politiker mit fremdländischem Namen gilt der halben Nation als Hoffnungsträger.
1 Kommentar:
Obwohl die amerikanischen Umfragen Obama als Sieger sehen, war es für mich auch keine klare Sache.
eher fade, lust- und kampflos. anscheinend rieten die berater, es sei schädlich in diesem ersten Duell zu scharf, zu emotional anzugreifen. Vermutlich hiess die Devise "Staatsmännisch auftreten".
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