Samstag, 27. September 2008

Auf der Titelseite des "Wall Street Journal"

Was für eine Woche für die Wall Street! Schon wieder, muss man sagen. Eine negative Nachricht jagte die andere: Washington Mutual verursacht die grösste Bankenpleite der Geschichte, eine andere US-Bank, Wachovia, sucht offenbar verzweifelt einen Retter und die Politik streitet sich über die Ausgestaltung des 700-Milliarden-Dollar-teuren Rettungsrings für die Finanzindustrie. Ein Gruseln und Grausen allenthalben!

Wirklich? Nicht ganz! Denn am Dienstag rieben sich wohl einige Leserinnen und Leser des "Wall Street Journal" verwundert die Augen. Wegen Eliana Burki. "When She Blows the Alphorn, It's not All Mountain Music" - mit diesen Worten war ein Artikel über die 25jährige Musikerin aus dem Kanton Solothurn überschrieben.

Eliana Burki trete in Minirock und mit zerrissenen Jeans auf und spiele mit dem Alphorn bravourös Jazz, Rock und Funk, schwärmt die Zeitung. Burki betrete mit dem Alphorn musikalisches Neuland und sei dabei nicht alleine. Das Alphorn sei in der zeitgenössischen Musik stark im Kommen.

Während ich mich als Schweizer in New York City aus patriotischen Gründen über diesen prominenten Auftritt meiner Landsfrau freue, wundere ich mich gleichzeitig über diese doch etwas eigenwillige Themensetzung des "Wall Street Journal" so mitten in der Finanzkrise. Bis ich umblättere und lese, dass Eliana Burki die Musik von Miles Davis liebe. Cool Jazz, also. Und "cool down" war wohl die versteckte Message an die hypernervösen Leserinnen und Leser des Blattes.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und so klingt sie, die Eliana: http://www.elianaburki.ch/