Die Abu Dhabi Investment Authority (875 Milliarden Dollar, gegründet 1976), der Government Pension Fund Global aus Norwegen (346 Milliarden Dollar, gegründet 1990) und die Government of Singapore Investment Corporation (330 Milliarden Dollar, gegründet 1981) waren bis jetzt die grössten Staatsfonds der Welt, im englischen Sprachraum auch Souvereign Wealth Funds genannt.
Staatsfonds sind Fonds, deren Kapital - total geschätzte 3,5 Billionen Dollar - im Eigentum des Staates ist. Bislang haben vor allem erdöl- und erdgasreiche Staaten ihre Einnahmen in solchen Fonds parkiert. Und einige dieser Fonds haben in der Finanzkrise schon Geld für Banken in Not springen lassen - die GIC beispielsweise im Fall der UBS!
Nicht alle Staaten hatten bislang solche Fonds. Vor allem die USA (haben zwar den Alaska Permanent Fund, 42 Milliarden, Erdöl, aber der gehört Sarah Palins Bundesstaat) und Europa haben den Staatsfonds aus Asien, Arabien, Russland und Südamerika häufig Intransparenz betreffend Anlagestrategie und bezüglich ihrer möglichen politischen Motivation vorgeworfen.
Nun ist man endlich auf Augenhöhe: Die USA speisen ihren Staatsfonds mit 700 Milliarden Dollar (und deklassieren damit Norwegen und Singapur!), verschiedene europäische Staaten investieren Milliarden in Banken und Bankaktien, ja selbst die Schweiz hat seit dieser Woche einen milliardenschweren Staatsfonds - faktisch wenigstens. SNB und UBS sei Dank!
Wenn die Finanzminister und Regierungschefs dieser Welt in Bälde, wie vorgesehen, über Verhaltenskodizes von Staatsfonds diskutieren werden, dürften diese Gespräche einen etwas anderen Gang nehmen, als dies, sagen wir, vor zwei Jahren der Fall gewesen wäre. Wetten?
Samstag, 18. Oktober 2008
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1 Kommentar:
Der Unterschied besteht nur darin, dass die Staatsfonds von Singapur & Co. mit tatsächlich vorhandenen Devisen gefüllt sind, jene 'neuen' Staatsfonds, wie etwa jener in der Schweiz zur Rettung der UBS, jedoch aus faulen Papieren besteht!
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